Samstag, 6. August 2016

Kroatien 2016

Lange habe ich überlegt, ob ich über Kroatien auch etwas schreiben will. Schließlich sind die kulturellen Unterschiede innerhalb von Europa nicht so groß wie logischerweise in Asien. Dennoch, zu erzählen gibt es immer etwas, und wir haben ja nicht gerade wenig in der dafür verhältnismäßig kurzen Zeit erlebt.
Aus der ehemaligen DDR stammend hat man wohl immer das Gefühl, etwas verpasst zu haben, was man irgendwann unbedingt aufholen muss. So war es schon ziemlich sportlich, was wir uns vorgenommen haben und noch sportlicher, was wir dann letztendlich alles durchgezogen haben. Das Prädikat "Erholungsurlaub" verdient es auf jeden Fall nicht. 3700 km in nur 16 Tagen, 40 Etappen, 12 verschiedene Unterkünfte und unzählige Kilometer zu Fuß Treppen und Berg auf und wieder ab. Zumindest über unzureichende Bewegung brauchten wir uns nicht zu beklagen. Auch wenn wir die Souvenirs nahezu vollständig vergessen haben, einen Knackarsch haben wir Beide mit nach Hause gebracht. 

1. Tag - Savudrija, Porec, Rovinj, Pula - 09.06.2016
Eigentlich sollte Porec unser erstes Ziel werden. Doch wenn schon, denn schon!!! Wir wollten ganz oben in Kroatien anfangen und sind somit in Savudrija, einem kleinen beschaulichen Fischerdörfchen, gestartet. Zumindest war man mal dort.
Dann ging es allerdings auch schon nach Porec weiter, welches Flo nicht gerade in bester Erinnerung bleiben wird und wir von Glück reden können, dass nach 2 Monaten immer NUR noch die Finger weh tun. Man sollte halt bei Regen es nicht der Freundin gleichtun und auf irgendwelchen rutschigen Klippen herumspringen, in der kindlichen Naivität, es wird schon nichts passieren.
 Zumindest lernt man aus Schmerz, und ich hatte die Ehre, die nächsten 3 Tage in Sachen Fotografieren keine Konkurrenz zu haben, auch konnte jemand die Regenschirme tragen. Man muss alles positiv sehen. :)
 
Trotz allem war Porec mit der Euphrasius-Basilika seinen Besuch wert.
 Genauso wie Rovinj, was malerisch auf einer kleinen Halbinsel liegt
  und die alte Stadt Pula mit seinem berühmten Amphitheater. 

 
 
Glücklicherweise haben wir den Tipp bekommen, unbedingt im Dunkeln noch einmal am Hafen vorbeizuschauen und die Licht-Installationen an den  Kränen zu bewundern. Wir haben es nicht bereut.


Für Flo war es etwas befremdlich, in ein anderes Land zu fahren, ohne vorher auch nur eine Unterkunft gebucht zu haben. So habe ich zumindest die erste Bleibe 3 Tage zuvor von daheim aus schon mal klar gemacht. Preisgünstig sollte sie sein, zweckdienlich und möglichst zentrumsnah, so dass man das Auto stehen lassen kann. (Bis auf den letzten Punkt hat es auch hingehauen.) Den Rest wollten wir dann ganz spontan vor Ort organisieren, um möglichst flexibel zu sein. Die beste Vorbereitung für unseren folgenden Vietnam-Urlaub, wo wir dann nicht einmal ein Auto haben, sondern jeder nur einen großen Rucksack. Aber so konnten wir uns schon mal ein wenig von unserem Komfortdenken verabschieden. Einziger Luxus war unser Auto, was uns als Rückzugsgebiet und Gepäckaufbewahrung diente. Man war schnell sehr gut organisiert und jeder Handgriff saß. Alles hatte seinen Platz, damit man jeweils am Abend beim Ausräumen und morgens wieder beim Einräumen möglichst wenig Zeit verlor.
Bis zum Ende haben wir das immer mehr perfektioniert.
So viel möchte ich schon einmal vorweg greifen, das mit dem Buchen über booking.com hat super hingehauen. Zwar waren wir jede Nacht so ca. 2 h erst mal mit Suchen, Buchen und Planen beschäftigt, aber es gab bei keiner einzigen Unterkunft böse Überraschungen, hat richtig Spaß gemacht, und wenn wir mal eine Nacht nicht suchen mussten, weil wir schon eine Unterkunft hatten, haben wir schon fast was vermisst.
Die erste Unterkunft in Pula war echt winzig, aber wir wollten es so und haben es mit Humor genommen. Gepäck und Flo mit dem Laptop auf dem Bett geparkt, damit er beschäftigt ist, dann konnte ich auch notdürftig unsere 2-3 Sachen verstauen, damit man wieder Platz hat, um auf die Toilette oder zur Tür hinaus zu gehen.
Aber wo hat man schon den Vorteil, dass man nachts vom Bett aus die Zimmertür nach draußen hin öffnen kann, wenn einem zu warm wird. Das erspart die Klimaanlage. Immerhin hätten wir sogar eine Sauna und den Whirlpool im Haus nutzen können. Aber da wir nach 8 Stunden Fahrt und der Besichtigung von 3 Städten die Vierte auch noch an diesem Tag anschauen wollten, haben wir darauf verzichtet. Denn am nächsten Tag wollten wir ja schon wieder weiter, und das nicht zu kurz.

2. Tag - Kap Kamenjak, Trget, Labin, Plomin, Brsec, Plitvice - 10.06.2016
Sehr früh ging es schon wieder los, mit belegten Brötchen im Gepäck. 
 Nach einem kleinen Morgenspaziergang am Strand vor Ort, der übrigens auch sehr schön ist und uns bestimmt noch einmal wieder sehen wird, sind wir nach Kap Kamenjak aufgebrochen, einem kleinen Naturreservat, was man nur gegen Entgelt mit dem Auto befahren darf. Aber das war es absolut wert. Endlich konnten wir die Regenschirme auch mal gegen Handtücher austauschen und haben an der herrlichen Bucht (Uvala Polje) ein Picknick gemacht und das erste Mal die Füße in kristallklares smaragdgrünes Wasser getaucht. 
Dank unseres Hangs fürs Frühaufstehen kamen die ersten Leute auch erst dann als wir eh schon wieder weiterfahren wollten. Noch 2-3 weitere Buchten haben wir uns angeschaut, aber besagte war wirklich die schönste von allen. Einzig die Beach-Bar direkt am Kap war noch ein weiteres Highlight. Zwar noch nicht geöffnet um die Zeit, aber mit viel Fantasie zwischen den ganzen Bambus und Sträuchern hergerichtet, wo sich nicht nur kleine Doros zu beschäftigen wissen und ihrem kindlichen Ich folgen...
4 kurze Etappen noch an der Ostküste Istriens folgten, die sich mehr oder weniger lohnen anzuschauen. Trget ist ein kleines Fischerdörfchen, was uns empfohlen wurde. Kaum ein Tourist verirrt sich dorthin, was es ganz reizvoll macht.

 Unbedingt probieren sollte man dort einmal die mit Walnuss-Creme gefüllten Palatschinken und Ravioli. Sieht etwas gewöhnungsbedürftig aus, ist es aber nicht. ;)
In Labin sind deutlich die venezianischen Einflüsse zu erkennen, wie in ganz Istrien schon. 


Aber hingegen zu Plomin, was im wahrsten Sinne des Wortes verlassen und ausgestorben ist und Brsec, was sich dann nicht mehr viel von zuvor Gesehenen unterscheidet, sollte man schon mal einen Besuch abgestattet haben.
Die kleinen Buben haben sich auch gefreut, dass jemand eine ihrer bemalten Venus-Muscheln abgekauft hat.
Die Zeit war schon mehr als fortgeschritten, und uns stand noch eine weite Fahrt bevor, da wir übers Velebit-Gebirge zu den Plitvicer Seen wollten, um dort am nächsten Morgen in aller Früh aufbrechen zu können. Das Gebirge ist wirklich beeindruckend. Allerdings je später es wurde, umso mehr dachten wir, Protagonisten in einem schlechten Horrorfilm zu werden. Endlose Straßen in einer absolut menschenleeren Gegend, es fing an zu dämmern, zu regnen und dann das Schild, was uns so etwas ankündigte wie dass die Straße zu den Seen gesperrt ist. Schlechter Witz, wenn man schon eine Stunde in die eine Richtung in der Pampa gefahren ist und es keinen anderen Weg dorthin gibt, ohne alles wieder zurückzufahren und noch einmal 3 Stunden länger zu brauchen, obwohl man bis 22 Uhr einchecken will und es schon dunkel wird. Wir entschieden uns, es trotzdem darauf ankommen zu lassen und weiterzufahren. Etwas komisch war uns schon zu Mute.
Irgendwann stand ein verlassenes Haus mit einer Kneipe auf weiter Flur, ähnlich wie in "Psycho". Dort wollten wir nach dem Weg fragen. 2 zahnlose Schnaps-Drosseln und eine billige Bedienung hinterm Tresen, die keine unserer Sprachen nur ansatzweise verstanden und laut lachend bestimmt eher einander erzählt haben, was sie mit mir als nächstes machen würden, anstatt uns den Weg zu erklären, waren uns nicht wirklich eine Hilfe. Je dunkler es wurde, umso mulmiger wurde es uns. Irgendwie hatten wir uns auch nicht mehr so viel zu sagen, sondern saßen etwas verkrampft im Auto und sehnten den Moment herbei, wenn doch die endlosen 20 km in der Einöde überstanden sind und die Kreuzung kommt, die hoffentlich nicht gesperrt ist, ohne dass vorher unser Gefährt liegen bleibt, dann unser Licht am Auto ausgeht, Flo schauen will was los ist, ich einen Schrei höre und dann die blutverschmierte Scheibe sehe bevor auch mein letztes Stündchen schlägt...
Aber wir haben es überlebt, sonst würde ich jetzt nicht hier sitzen und diesen Bericht schreiben. Von einer Sperre war nichts zu sehen. Man waren wir glücklich als wir gegen 22 Uhr dann in unserer Pension im original-kroatischen Ostblock-Stil ankommen sind. Den Sliwowitz hat es aber gebraucht.

3. Tag - Plitvicer Seen, Zadar - 11.06.2016
Von der Natur her würde ich liebend gerne jedem den Naturpark Plitvicer Seen empfehlen, wo auch einige Szenen aus Winnetou gedreht worden sind.
Allerdings sollte er dazu 20 Jahre früher aufgestanden sein. Man kann sich nicht ausmalen, wie viel Menschen auf kleinstem Steg Platz finden und wie Leute, die sich normalerweise mit dem Rollator sogar zum Klo schieben lassen noch die steilsten Treppen herunterschleppen und zusätzlich noch kilometerlange Staus verursachen. Es ist meinem sportlichen Ehrgeiz zu verdanken, dass auf den Fotos trotzdem mehr Grün als von all den Menschenmassen zu erkennen ist.  
Trotzdem dass ich für gewöhnlich in der freien Natur eher runterkomme, ist an dieser Stelle mein Aggressionspotential ziemlich rasch angestiegen. Flo hat es einige Mühe gekostet, dass ich trotzdem weitergehe und nicht trotzig auf dem Steg stehen bleibe und mich keinen Meter mehr bewegen will. Eine kluge Entscheidung war, einfach umzudrehen, auf den ein oder anderen großen Wasserfall aus nächster Nähe zu verzichten und sich die Wege zu suchen, wo nur 100 anstatt 1000 Leute vor einem herdackeln. Wir waren echt froh als wir den Park wieder verlassen konnten und dachten uns: "Nie wieder!!!"
Absolut entschädigt hat uns Zadar. Ein wunderschönes Appartement hatten wir dort angemietet, und die Stadt war super entspannt. Es ist fast selbstverständlich, dass man sich seinen Imbiss irgendwo an einem Stand auf die Hand mitnimmt und sich dann auf die Ausgrabung zum dinieren setzt. 
 



In der Art wollten wir das für den restlichen Urlaub beibehalten, da das Essen in Kroatien nicht nur teurer als erwartet, sondern teilweise sogar über dem deutschen Durchschnittsniveau liegt, besonders in den Supermärkten. Außerdem wollten wir uns nicht abzocken lassen und für schlechtes Essen viel Geld bezahlen, was wir lieber in unseren nächsten Urlaub stecken würden. Somit gab es von nun an fast jeden Tag gefüllte Thunfisch-Wraps & Käse-Strudel für Doro, Pizza-Ecken für Flo, Bureks, Bratfisch und Salat von der Warmtheke aus dem "Konzum". Der hatte zu DDR-Zeiten schon Programm. Warum soll auch alles schlecht sein, was früher gut war. ;) Noch zudem sehr günstig.
Am Abend haben wir uns noch die Klänge an der Meeres-Orgel angehört, die durch die Wellen im Meer erzeugt werden, die gegen 35 Pfeifen schlagen. Unbedingt anschauen sollte man sich auch den "Gruß an die Sonne"; eine in den Boden eingelassene Glasscheibe, die sich sobald es dunkel wird in eine spektakuläre Lichtinstallation verwandelt.


Überhaupt wird die ganze Stadt nachts ringsum der Mauern in allen möglichen Farben angestrahlt.

Einer der absoluten Höhepunkte unseres Urlaubs.

4. Tag - Sibenek, Primosten, Trogir - 12.06.2016
Als würden wir nicht schon genug Bewegung abbekommen, habe ich mir auch noch in den Kopf gesetzt, fast jeden zweiten Tag laufen zu gehen. Damit es nicht langweilig wird noch extra ein paar Kilometer mehr als daheim und immer schön bergauf. Da es 7:30 Uhr eindeutig schon zu warm ist von nun an auch schon 5:30 Uhr, da wir ja im Urlaub sind. Aber zum Glück hat man sein Männel mit dabei, was sich ab und an doch mal wie in den Ferien fühlt und wenn nicht, ja am ersten Tag schon für die passende Ausrede gesorgt hat. Er wäre ja gerne mitgelaufen, wenn er nicht gestürzt wäre. Ja Flo, man muss dich einfach gerne haben. Aber alleine ist auch ganz nett. Da kann man sich so herrlich schön verausgaben, ohne dass einen jemand bremst. *pfuh*
Immerhin steht dann schon das Frühstück zu 70% fertig auf dem Tisch, wenn einem dann doch mal die Zeit davon rennt. 
Denn am vierten Tag stand auch wieder so einiges auf dem Programm. Baden wäre auch mal recht gewesen. Aber wenn das Wetter nicht so will, dann brauchen wir uns auch nichts zu denken und schauen uns eben noch ein paar Städte an. Sibenek, ein kleines süßes Städtchen mit 3 Festungen,
  
Primosten auf einer winzigen Halbinsel, die schon sehr touristisch ist
 und schließlich Trogir, wo wir auch genächtigt haben. 
  
Bei letzterer befindet sich der Altstadtkern auch wieder auf einer Halbinsel, die wiederum mit der Insel Ciovo verbunden ist.
Trogir hat uns erst etwas betteln müssen bevor wir es lieben lernten. Aber mit den winzigen Gassen ist es sehr idyllisch, besonders am Abend wenn das Nachtleben losgeht.

5. Tag - Salona, Klis, Split - 13.06.2016
Am fünften Tag waren wir anfangs etwas fad als es immer wieder geregnet hat. Gut, wir hatten uns viel vorgenommen, aber irgendwann ist man auch mal satt, und sogar ich kann mal eine kurze Badepause vertragen. Regenschirm vom Auto holen, Regenschirm doch wieder zurückbringen, zum Auto etwas schneller gehen, weil es doch schon wieder nach Regen aussieht. Aber irgendwie hatten wir dann doch den Dreh raus oder Massel oder es hat einfach einer gut mit uns gemeint. Sobald wir irgendwo waren, ist kurz darauf der Himmel doch noch aufgerissen.
Die antike Stadt Salona und frühere Hauptstadt von Mitteldalmatien vor Split war nicht leicht zu finden. Doch die Mühen waren es wert, da noch sehr viel von den Ausgrabungen erhalten sind, vor allem von dem Amphitheater.
Danach ging es auf die Festung Klis, deren Besuch noch lohnenswerter war. Wir hätten nicht gedacht, dass diese so groß und gut erhalten ist und welcher Ausblick sich von dort oben einem bietet. Auch wenn wir die Serie nicht gesehen haben, soll "Games auf Throns" dort gedreht worden sein, was sie für den ein oder anderen Freak recht interessant zu machen scheint.
Split wurde unsere absolute Lieblings-Stadt, auch wenn es Kroatiens zweitgrößte City ist.
Ich hatte schon Angst, dass es dort zugeht wie noch was und allzu touristisch ist. Aber wie in Zadar auch schon gibt es dort viele Studenten und eben auch Einheimische, wodurch die Atmosphäre einfach viel lockerer ist. Von der "Grüne Lunge" aus, dem Hausberg Marjan, hat man einen genialen Ausblick. Zum Joggen eignet der sich auch gut, wenn man sich mal wieder etwas anstrengen will und unbedingt bis ganz rauf muss. 
Der Diokletian-Palast ist etwas ganz Besonderes, da er kein Palast im eigentlichen Sinne des Wortes mehr ist, sondern eher eine kleine Stadt in der Stadt. Dort häufen sich die ganzen antiken Gebäude wie Peristyl, Vestibül, Jupitertempel und die Kathedrale Sveti Duje, und es ist angenehm lebhaft und unterhaltsam.
Deshalb sind wir auf der Rückreise auch noch einmal wiedergekommen und würden es jederzeit wieder tun.





6. Tag - Mali-Ston, Ston, Dubrovnik - 14.06.2016
Noch einmal ein ordentlicher Ritt war es die dalmatinische Küste bis Dubrovnik runter. Landschaftlich sehr reizvoll mit der schmalen Magistrale, die sich rechts ganz nah am Berg und links noch näher am Wasser vorbeischlängelt, weil einfach nicht mehr Platz dafür ist. 
Doch nach 4 Stunden zieht auch hier sich die Zeit wie Kaugummi, wenn man nicht mehr als 80 km/h fahren kann und man ist froh, wenn man angekommen ist. Immerhin hatte es die Sonne nun endlich dauerhaft geschafft hinter den Wolken hervor zu kriechen, und wir waren gar nicht mehr böse darüber, dass wir die Tage zuvor so viel haben anschauen können, ohne die sengende Glut ständig im Nacken zu spüren. Aber blau-grünes Wasser, weiße Steine bis die Augen brennen, Frühstück unterm Strohhut und Füße im Wasser hat auch schon was für sich. Endlich Urlaub!!! Wenn auch nur 30 Minuten auf der Durchreise.
Doch kurz vor unserem eigentlichen Ziel wollten wir uns noch in Ston (Mali-Ston) die kroatische Version der Chinesischen Mauer anschauen. Ich sage nur sehr imposant. Wobei sich uns der genaue Sinn des Bauwerks nicht so ganz erschließen wollte, wie man in der Höhe so eine riesige Mauer von 5,5 km Länge hin bauen kann. Aber vermutlich hat sich irgendwann irgendwer mal irgendwas dabei gedacht. Zumindest können sie sich damit rühmen, die größte Befestigungsanlage des Kontinents zu besitzen. Und wir waren oben drauf und haben vergessen die Treppen zu zählen...

Von oben hat man auch einen herrlichen Blick auf die Salinen von Ston, in denen aus Meerwasser Salz gewonnen wird.
3 Tage hatten wir für Dubrovnik eingeplant, da einer von uns mal die irrwitzige Idee hatte, das man im Urlaub irgendwann auch mal das Gefühl haben sollte anzukommen.
Das sind wir in Dubrovnik, was als "Perle Kroatiens" angepriesen wird, aber nicht. Im Gegenteil hat es eher unseren Fluchtinstinkt verstärkt. Wie fast jeden Abend zuvor wollten wir abends noch gemütlich die Stadt erkunden. Gemütlich und Dubrovnik geht schon mal gar nicht. Den ersten Spaß hatten wir schon beim Parken. Wir haben ja schon darüber gelesen, dass das in dieser Stadt selbst für Einheimische eine Herausforderung sein soll, selbst wenn man dafür bereit ist zu zahlen. Doch um das Ganze noch etwas spannender zu machen, wollten wir den gesamten Urlaub nur aus Spaß an der Freude uns die Parkgebühren sparen und dafür lieber ein paar Meter mehr zu Fuß gehen.
Ums kurz zu fassen: Wir haben das Kunststück sogar in Dubrovnik fertig bekommen, nichts zu zahlen. Ein Meisterstück!!! Und das gleich zweimal. So wie wir den ganzen restlichen Urlaub keine Parkgebühren mehr gezahlt haben.
Nein, wir lassen uns nicht aussäckeln. Auch wenn es manchmal meine Überredungskünste fordert, um bei Flo die letzten Einwände auszuräumen...
Wir haben uns die Stadt bei Nacht zuerst angeschaut bzw. bis wir die Hunderte von Treppen hinab gestiegen sind, war es dann tatsächlich dunkel.
Es hat etwas für sich, wenn man sich die Städte sowohl abends als auch bei Tageslicht anschauen kann.

7. Tag - Dubrovnik, Oput, Molunat, MNE - 15.06.2016
Am nächsten Tag wollten wir aber ganz früh dran sein, da wir nicht nur von unseren Bekannten gehört haben, dass man ab 12 Uhr möglichst die City wieder verlassen haben sollte. So war mir schon ganz anders als ich von unserem Appartement aus gegen 8 Uhr schon den 3. Kreuzer in der Größen-Ordnung einer Aida einfahren sah. Platz ist circa für 4 Schiffe, und wenn man hochrechnet, dass darauf insgesamt zwischen 10000 - 14000 Leute Platz finden, die dann alle gleichzeitig in diese kleine Stadt strömen, welche ringsum von Mauern eingerahmt ist, dann fühle ich mich an Leib und Leben bedroht, so allein mittendrin.
Überhaupt war es schon eine blöde Idee, mit dem Bus fahren zu wollen. Ich war gar nicht böse als wir an der falschen Haltestelle standen und ich dann meinen Kopf durchsetzen konnte, doch noch das Auto zu nehmen.
Trotz aller Beschwerlichkeiten ist Dubrovnik auf jeden Fall eine absolut sehenswerte Stadt. Vor allem sollte man sich den Spaß gönnen und das Geld für den Rundgang auf der Stadtmauer ausgeben.
Von dort hat man den besten Blick auf die Stadt und aufs Meer hinaus. Allerdings macht es wirklich Sinn schon sehr früh dort zu sein und noch am Vormittag wieder zu verschwinden und am besten vor den Stadttoren in der "Bakaria" einen Strudel zu essen. Der ist nicht nur günstig, sondern sau lecker. *jam*
Endlich, die Zeit war reif für das erste Mal baden gehen. Auch wenn wir es erst einen Tag später gemerkt haben, dass die idyllische Bucht in Cavtat, wo wir uns niedergelassen haben, eigentlich in Oput war. Aber egal, Hauptsache mal 3 Stunden die Seele baumeln lassen, das kühle Nass auf der Haut spüren und wieder einen klaren Kopf bekommen.  
Doch schnell schon packt einen wieder der Tatendrang, und wenn man am späten Nachmittag noch auf die Idee kommt, dass es nun gar nicht mehr so weit ist und man auch den letzten südlichsten Zipfel von Kroatien erkunden kann. Molunat war auf dem Weg dorthin noch ein netter Abstecher, wenn man es etwas verschlafener mag.
Leider war es dann 3 km vor Montenegro aus mit dem Traum. Polizisten haben und den Weg versperrt und wollten uns nicht in Kenntnis setzen warum. Scheinbar alles noch etwas militärisch-brisantes Gebiet.
Genau wie es etwas befremdlich ist, auf dem Weg von Split nach Dubrovnik zweimal über die Grenze zu fahren, weil bei Neum ein 7km langer Küstenstreifen zu Bosnien-Herzegowina gehört und Kroatien sozusagen teilt.
Damit ging ein weiterer erlebnisreicher Tag in Kroatien zu Ende.

8. Tag - Peljesac, Korcula, Cavtat - 16.06.2016
Eigentlich stand keine Insel auf unserem ursprünglichen Plan, da wir uns auch ohne diese schon mehr als genug vorgenommen hatten. Da wir aber nicht noch einmal nach Dubrovnik rein wollten und unsere Unterkunft schon für 3 Nächte gebucht war, entschieden wir uns, die Halbinsel Peljesac unsicher zu machen und danach mit der Fähre auf Korcula überzusetzen. Hingegen zu vielen anderen Inseln in Kroatien ist Peljesac noch relativ grün, und es wird sogar Wein dort angebaut, den wir an mehreren Stellen auch verkostet und ein paar Flaschen mit nach Hause genommen haben.  
Doch inmitten der Insel wurde es plötzlich gespenstig schwarz. Nach einigen Erkundungen, die wir im Anschluss eingeholt haben, wurde unsere Vermutung auch bestätigt, dass es dort gebrannt haben muss. Großflächig, im Jahrhundertsommer 2015, so dass auch die 400 Feuerwehrleute dem Brand nicht Herr werden konnten. Ewig schad'. 
Trotzdem gab es noch viele schöne Flecken, die dem Feuer nicht zum Opfer gefallen sind. Immerhin ist Peljesac mit 66 km Länge die zweitgrößte Halbinsel Kroatiens.
Wieder einmal hat uns das Unwetter fast überrascht als wir in Orebic gerade nach Korcula aufbrechen wollten. Aber zum Glück war einen Espresso später alles wieder vergessen, und wir konnten nach "Klein-Dubrovnik" übersetzen.
 
Allerdings sollte uns der Wind noch ein wenig erhalten bleiben, der einzig in Senj aufgrund der Bora noch derber ist. Aber wir haben das Beste daraus gemacht. Überhaupt fanden wir Korcula-Stadt, in der auch Marco Polo geboren worden sein soll, sehr viel angenehmer als ihre große "Schwester", da diese nicht so stark frequentiert ist.
  
Trotz allem mussten wir uns spontan entscheiden, ob wir schon nach einer Stunde wieder zurückfahren oder uns überlegen, was wir noch einmal zwei weitere Stunden in der kleinen Stadt machen sollen. Getrieben wie wir sind haben wir also doch gleich wieder die Fähre zurück genommen und in Orebic das Franziskaner-Kloster unsicher gemacht und später in Ston eine Auster geschlürft, da diese Gegend neben dem Wein auch für die Austern-Zucht bekannt ist.  
Flo hat sich vehement geweigert und sich ordentlich überwunden, ein Foto von mir und dem schlatzigen Ding zu machen. Na so schlimm war es dann auch wieder nicht. ;)
Irgendwo auf dem Festland haben wir tatsächlich noch eine Bucht zum Baden gefunden, was uns auf Peljesac verwehrt blieb, weil die Bucht unserer Wahl uns vor der Nase ein Männer-Paar weggeschnappt hat. Da wollten wir definitiv nicht live dabei sein, wenn die es sich gemütlich machen.
Das ist in Kroatien einfach das Schöne. Egal wo man an der Küste ist, man findet immer eine Möglichkeit, wo man mal spontan anhalten und ins Wasser springen kann. Verlassende Buchten gibt es da wie Sand am Meer.
Am frühen Abend haben wir uns tatsächlich noch Cavtat angeschaut.
Auch ein sehr schönes Örtchen, was leider einfach zu weit im Süden liegt, um noch mal dorthin zu fahren.

9. Tag - Omis, Split - 17.06.2016
So langsam wollten wir uns nun wieder nach oben arbeiten, um nicht die ganze Strecke an einem Stück am Ende des Urlaubs fahren zu müssen. Außerdem gab es noch jede Menge zu sehen, was wir vorher ausgelassen haben. So Omis, das ehemalige Zentrum der Seeräuberei mit seiner gigantischen Bergschlucht, die über der Stadt thront.
Die Aussicht entschädigt einen aber für alles. Und auch die hässlichen Neubau-Klotze lassen sich gut ignorieren, wenn man in die Schlucht hinabschaut. Nur der Verkehr in der Stadt ist recht gewöhnungsbedürftig.
In den Felsen hängt noch eine Festung, die wir uns unbedingt anschauen wollten.

 Man muss dafür schon sehr geländegängig sein und überlegen, was man sich alles um den Hals hängt, wenn man den engen Turm passieren will. Selbst eine Kamera sorgt nahezu für Verstopfungen.
Baden lässt es sich in der Region auch sehr schön, auch wenn es dort etwas kälter ist, da die Cetina dort ins Adriatische Meer mündet. Sogar Süßwasserduschen gibt es an den Buchten, was für Flo ein Fest war, dass er sich nicht mehr mit unserem mitgebrachten Chlorwasser abspülen musste.
Weil es so schön war, haben wir Split gleich noch einmal besucht und dieses Mal dort sogar ein Domizil gewählt; zur Abwechslung eine Art Guest-House. Das war dafür super entspannt und in topp Lage. 
Allerdings sollte man nicht jeden Tipp von Hiesigen beherzigen. Die neue Promenade und der kleine Park daneben war nicht das, was man als erstes sehen will, wenn man nach Split fährt. ;)
Aber da wir inzwischen etwas Ortkenntnis besaßen, haben wir uns noch ein würdiges Finale beschert. 

10. Tag - Omis, Sibenek - 18.06.2016
Schneller als gedacht hatte uns Omis wieder. Aber man darf es einfach nicht versäumen, eine Boots-Tour durch die Bergschlucht auf der Cetina zu machen. Selbst wenn man die Tage zuvor eigentlich schon genug Berge und Wasser gesehen hat. Das Faszinierende an Kroatien ist, dass jede Region irgendwie anders ist und ihre Reize hat.
Unser Kahn war nicht mit vielen Leuten besetzt, so dass der Trip sehr angenehm war. 
Dafür hatten wir einen Hund an Bord, der völlig verfettet war und es ungelogen 3 Leute brauchte, um ihn aus dem Boot zu hieven. Ich frage mich echt, wie man so etwas einem Tier antun kann.
Abends ging es noch einmal nach Sibenek, was sich dieses Mal uns von seiner besseren Seite gezeigt hat. Vom Appartement aus hatten wir eine tolle Aussicht auf die Festung und das Feuerwerk, was an diesem Abend anlässlich eines Kinderfestes abgebrannt wurde. 
Auch war die ganze Stadt wunderschön beleuchtet und überall hingen Bilder von den Kids. Irgendwie nett.

11. Tag - Krka, Skradin, Zadar - 19.06.2016
Noch einmal wollten wir nicht den gleichen Fehler wie in Plitvice machen. Im Nationalpark Krka standen wir deshalb noch früher vor den Toren bzw. wären früher davor gestanden, wenn wir nicht wieder erst einmal einen 5 km-Spaziergang in Kauf genommen hätten. Aber da das Wetter etwas unbeständig war, hielt sich der Ansturm in Grenzen, und wir konnten den Park nahezu entspannt besichtigen. Hin und wieder kamen ganze Heerscharen an Touristen anmarschiert, die es aber sehr eilig zu haben schienen wieder in ihren Bus zu kommen, um noch 5 weitere Ziele abzugrasen. So war es durchaus lohnenswert, einfach mal stehen zu bleiben, die Leute vorbei zu lassen und sich von der Hektik nicht anstecken zu lassen.
Das Schöne ist, dass man hingegen zu den Plitvicer Seen in einem der Wasserfälle auch baden kann und noch schöner, dass der Park zweigeteilt ist, wenn man das überhaupt so sagen kann, und die wenigsten Leute den langen Atem haben, sich noch mal ins Auto zu setzen, um den Nordeingang anzusteuern. Aber gerade die Gegend mit den canyon-ähnlichen Formationen ist noch beeindruckender und lässt einen eher an Winnetou denken als in Plitvice. Hier stürzen keine Wasserfälle meterweise in die Tiefe, sondern der ganzen Park ist von Kaskaden durchzogen, die man vor allem von oben superschön bewundert kann, wenn man die ganzen Stufen zum Aussichtspunkt in Kauf nimmt.
Auch die uralte Stadt Skradin haben wir noch besucht. Allerdings wenn man so viel schon gesehen hat, ist dann irgendwann einfach die Luft raus.
Eigentlich hatten wir uns noch einmal auf einen schönen Abend in Zadar gefreut. Doch dann fing es an zu schütten, was das Zeug hielt, und es wollte einfach nicht mehr aufhören. Gut, dass wir genau für diese Nacht das zweit engste Domizil gewählt hatten. Einer Koje nachempfunden, wo man sich schon genau überlegen musste, welchen Schritt man als nächstes tut, damit sich bei 2 Leuten unter keinen Umständen die Wege kreuzen. Aber es war absolut durchdacht, damit kein Fürzelchen Platz verschenkt wird. Noch zudem war es das reinste High-tech Appartement, mit den definitiv meisten Elektro-Geräten und mega Stereo-Anlage.
 Wir haben es auf jeden Fall mit Humor genommen und hatte endlich mal Zeit, in Ruhe die nächsten Tage noch vor 23 Uhr zu planen. Zu Essen gab es aus dem Konzum; Gemüse-, Kartoffel-, Fisch-Chips und Co. Zumindest haben wir Sonntagabend die gesamten Restbestände der Warmtheke leer gekauft und uns dann etwas über die Bissfestigkeit gewundert. Aber schließlich muss der Mensch was essen. Morgen kann's nur besser werden...

12. Tag - Nin, Pag - 20.06.2016
Immerhin habe ich das einzige Zeitfenster am nächsten Morgen erwischt, an dem es eine Stunde nicht geregnet hat. So konnte ich wenigstens noch einmal durch die Stadt joggen. Das blieb meinem Flo verwehrt. Er wird darüber nicht traurig sein.
Zum Glück ist es dann langsam aufgeklart als wir nach Nin kamen. Sehenswert ist dieses Städtchen aus mindestens 2 Gründen. Vor den Toren gibt es auf einem kleinen Hügel eine winzige Kirche namens Crkva Sv. Nikole, 
des weiteren in der Stadt die kleinste Kathedrale der Welt - Crkva Sv. Kriza.
 Aber Obacht, mit aller Gewalt versucht man uns dumme Touris übers Ohr zu hauen und verteilt fleißig Strafzettel fürs Falschparken, wo überhaupt nicht ersichtlich ist, dass man da nicht parken darf. An manchen Autos stecken gleich 2 davon. Doch ich habe darauf bestanden, dass wir gar nix bezahlen, und Flo hat tatsächlich danach heraus gefunden, dass das Privatfirmen sind, die die Zettel verteilen und nicht die Stadt selbst. Na wenn es schon nicht an den Geldautomaten klappt uns den falschen Kurs aufzuzwingen, dann versuchen die es eben so. Doch bei uns haben sie weder beim Einen noch beim Anderen eine Chance!!!
Da wir ja keine Inseln befahren wollten, haben wir im Anschluss Pag angesteuert. Immerhin muss man hierfür nicht mit der Fähre übersetzen, weil diese mit dem Festland verbunden ist. Allerdings bei schlechten Wetter wird die Brücke gesperrt, was uns Gott sein Dank erspart geblieben ist.
Die Natur dort fasziniert durch ihre absolute Kargheit wieder auf eine ganze andere Art und Weise. 
Auch wenn es eigentlich traurig ist, dass wir Menschen für diese Tristesse verantwortlich sind, indem vor vielen Jahren durch das Abholzen so ein Raubbau betrieben wurde, dass die Erosion ihren Rest dazu beigetragen hat und nun nichts bzw. nicht mehr viel auf der Insel wächst. Einzig im Landesinneren gibt es Gegenden, wo die berühmten Pager Schafe gezüchtet werden und uns den leckeren Pager Käse bescheren. Genau das Richtige für mich Käse-Tante.
Pag-Stadt ist ein nettes Städtchen, für einen längeren Aufenthalt wäre es mir allerdings zu eintönig.

13. Tag - Rab - 21.06.2016
So ging es am nächsten Tag auch schon wieder die gesamte Insel in den Süden hinunter und dann auf dem Festland wieder hinauf in den Norden, um zum ersten Mal mit der Autofähre auf die Insel Rab überzusetzen. 
Hätten wir nicht unsere lieben Freunde und Designer Kerstin und Ralf von Latexline besuchen wollen, wären wir sicher nie auf dieser Insel gelandet. Wir hätten was verpasst, und dass nicht nur wegen den Beiden bzw. Dreien.
Die Insel ist vom Festland her ähnlich karg wie Pag, aber im Inneren hat sie deutlich mehr Vegetation. Die Stadt Rab selbst wird durch seine 4 hintereinander stehenden Kirchtürme geprägt. Wirklich ein schönes Örtchen.
Aber das absolute Highlight war, die Beiden endlich mal wieder zu sehen und natürlich der Trip mit ihren eigenen Boot. 


Nelle, ihr kleines Hündchen, hat allerdings allen die Show gestohlen und war mit ihrer Mini-Schwimmweste das erste Mal baden. Beweisvideo unter Verschluss!!!!
Unser Appartement war auch ein Knaller bzw. die Besitzerin. So verplant sie am Anfang den Anschein gemacht hat, konnte sie uns gar nicht genug feil bieten. Nach einem gefühlten 5fachen Begrüßungs-Schnaps gab es noch selbstgemachten Kuchen mit Eis und Kaffee, und wir konnten sie nur schwer davon abhalten, noch einen Nachschlag auf unseren Teller landen zu lassen, ohne dass sie zu enttäuscht war. Schließlich haben unsere Freunde schon auf uns gewartet, weil wir zusammen Essen gehen wollten.
Sollten wir mal wiederkommen, so viel ist versprochen, wir mieten uns dort wieder ein. Dann esse ich aber vorher 2 Tage nix und gönne mir einen Nachschlag. *lach*

14. Tag - Senj, Klenovica, Opatija - 22.06.2016
In der Früh ging es schon wieder mit der Fähre zurück aufs Festland. 
Geplant war an diesem Tag die Festung in Senj zu besuchen und in dem Ort auch zu schlafen. Doch die Bora hat so stark geblasen, dass wir nach der Besichtigung der Anlage genug hatten und weiterreisen wollten. 
Nur Klenovica mussten wir unbedingt noch ansteuern, da Flo dort früher immer mit seinen Kumpels Urlaub gemacht hat und mir das unbedingt zeigen wollte.
Mit fetten Steinen die Handtücher beschwert, haben wir uns 2 Badegänge gegönnt und sind dann in die Kvarner Bucht nach Opatija weitergedüst. Das ist uns empfohlen worden, und wir hielten es außerdem für einen guten Ausgangspunkt, um am nächsten Tag nicht zu lange im Auto zu sitzen und Kilometer runterreißen zu müssen.
Leider war es schon recht spät als wir nachmittags dort ankamen und dann noch in die Stadt herunterspaziert sind, so dass die stark von den Habsburgern geprägte Stadt nicht mehr im vollem Glanz bzw. Sonnenlicht erstrahlen konnte. Trotz allem sehr imposant. Wir müssen einfach beim nächsten Kroatien-Besuch Opatija noch einmal auf unsere Liste stellen und in Ruhe anschauen.

Es ist auf jeden Fall sehr idyllisch dort die kilometerlange Uferpromenade anzuspazieren.

15. Tag - Buzet, Motovun, Groznjan, Umag - 23.06.2016
Unser letzter vollständiger Tag in Kroatien und zugleich unser 9-jähriges Jubiläum.
Über die Bergroute sind wir langsam nach Umag gezuckelt. Die Trüffelstädte Buzet und Livade waren weniger beschaulich. Keinen einzigen Trüffel-Shop haben wir dort gesehen. :(
Dafür war das Filmemacher-Städtchen Motovun wirklich nett. Man konnte nach einem schweißtreibenden Anstieg an diesem brügel-heißen Sommertag eine tolle Aussicht von dort oben aus genießen und echten weißen Trüffel kaufen, der in den regionalen Wäldern gedeiht.
Noch besser hat uns allerdings das weniger bekannte, auch auf einen Hügel errichtete, Künstler-Dörfchen Groznjan gefallen. Kleine verwickelte Gassen mit winzigen Ateliers in allen Farben. Das Pflaster ist nicht gerade High-Heels tauglich, aber ich bin ja neuerdings auf Chucks umgestiegen...
In Umag angekommen hatten wir noch einmal einen würdigen Abschluss. Ein absolut nobles Appartement, einen kurzen Strandaufenthalt zum Erholen und Abfrischen
 und am Abend den ersten richtigen Sonnenuntergang in unserem Urlaub
 und ein leckeres mediterranes Essen in einem gemütlichen Restaurant direkt überm Wasser, zum anständigen Preis, bei freundlichen Service.
Weil wir es so und nicht anders verdient haben, gab es noch ein Fest obendrauf, und in dem sonst wohl eher ruhigen Städtchen hat der Bär bzw. diverse Sänger gesteppt.

16. Tag - Novigrad - 24.06.2016
Damit wir nicht beim schönsten Wetter unsere Zeit auf den Autobahnen im Stau verbringen, wollten wir erst am Abend die Heimreise antreten und haben uns noch einen Tag in Novigrad gegönnt. Danach hatten wir wirklich genug (gesehen).

Das Baden in dieser Region ist allerdings keine Sensation. Entweder sind wie in Umag riesige Steine im Wasser, so dass es schon fast gefährlich wird darüber zu balancieren und Seetang nicht mit Schlucht zu verwechseln oder man hat überlaufende Strandbäder wie in Novigrad. Das ist nicht gerade das Gelbe vom Ei, wenn man von Dalmatien her noch etwas verwöhnt ist. Trotzdem war es nicht schlecht, vor der langen Heimreise noch einmal etwas relaxen zu gönnen. Das war schließlich das, was wir im Urlaub so ziemlich am wenigsten getan haben. 
 Und zum Abschluss gab es, wie sollte es anders auch sein, Burek.